Wie du weißt, bin ich ein großer Freund von Stangenarbeit. Sie bringt Abwechslung und neue Impulse in dein Training und eignet sich für alle Pferde, alle Reiter und alle Reitweisen. Ziemlich cool, oder?
Die Stangenarbeit fördert, durch den vorgegebenen Bewegungsablauf, Takt und Losgelassenheit deines Pferdes und durch das höhere Abfußen über den Stangen wird Muskulatur aufgebaut. Eine starke Hinterhand und ein Pferd, welches über den Rücken geht und an das Gebiss herantritt, sollte immer dein oberstes Ziel sein.
In diesem Beitrag möchte ich dir 3 Übungen mit dem Stangenquadrat zeigen, die dein Pferd gymnastizieren und dich in der Dressurarbeit weiterbringen. Mit diesen Übungen lernst du dein Pferd in Stellung und Biegung zu reiten, es an deine Reiterhilfen zu stellen und geradezurichten.
Dazu legst du dir in der Reitbahn bei X ein Quadrat aus 4 Stangen und schon kann es losgehen. Bevor du startest, reite ausreichend Schritt um dein Pferd aufzuwärmen.
Alle Übungen mit dem Stangenquadrat, die ich dir hier vorstelle, sind sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Reiter geeignet. Die Aufgaben werden im Trab geritten.
Übung 1 mit dem Stangenquadrat: Die Acht
Für die Acht reitest du bei A auf dem Zirkel und über die Stangen. Dein Ziel ist es zunächst einen korrekten Zirkel zu reiten. Dazu reitest du ohne Handwechsel auf dem Zirkel und achtest über den Stangen darauf, dass dein Pferd gestellt und gebogen bleibt. Das schaffst du, indem dein innerer Schenkel dein Pferd an den äußeren Zügel treibt. Während du über die Stangen reitest, schau immer nach vorne und nicht nach unten. Sonst störst du die Bewegungen deines Pferdes und es entstehen Taktfehler.
Bevor du die Acht reitest, mach einen Handwechsel außerhalb der Stangen, z.B. aus der Ecke kehrt, und reite einen Zirkel über die Stangen auf der anderen Hand. So hast du dein Pferd am Ende auf beiden Händen für die folgende Übung gut vorbereitet.
Wenn dir der Zirkel auf beiden Händen gut gelingt, dein Pferd vor, über und nach den Stangen im Takt bleibt, dann kannst du die Acht reiten. Du reitest also bei A oder C auf dem Zirkel und dann direkt „aus dem Zirkel wechseln“. Dabei musst du dein Pferd innerhalb der Stangen umstellen. Das gelingt dir, indem du dein Pferd an den treibenden Hilfen hast und innerhalb der Stangen gefühlvoll am neuen inneren Zügel die Stellung forderst. Der äußere Zügel lässt dabei die Stellung zu. Danach reitest du auf dem neuen Zirkel und wechselst direkt wieder über das Stangenquadrat auf den alten Zirkel.
So entsteht eine Acht, die dein Pferd durch die vielen Handwechsel und die gebogenen Linien hervorragend gymnastiziert.
Übung 2 mit dem Stangenquadrat: Kreuzparade
Im Vergleich zur ersten Übung, verlassen wir nun die gebogenen Linien und reiten auf gerader Linie. Auch wenn das einfacher klingt, glaube mir, es ist schwieriger zu reiten. Du reitest zunächst ganze Bahn und wechselst dann durch die ganze Bahn. Dabei reitest du nicht wie bei Übung 1 mittig über die Stangen, sondern über die Ecken des Stangenquadrates.
Du wirst schnell merken, dass es gar nicht so einfach ist, über die Ecken rein- und wieder raus zu reiten. Du schaffst es, indem du gerade im Sattel sitzt und deinen Blick nach vorne richtest. Nur so kannst du gleichmäßig mit Schenkeln und Gewicht treiben, dein Pferd zwischen deinen Hilfen einschließen und es gerade über das Stangenquadrat reiten.
Nachdem du „durch die ganze Bahn gewechselt“ bist, reitest du entlang der kurzen Seite, um dann gleich wieder durch die ganze Bahn zu wechseln. Nutze die Ecken um dein Pferd zu stellen und zu biegen, bevor es auf die Diagonale und über die Stangen geht.
Am Ende entsteht ein Kreuz, weswegen ich diese Übung als Kreuzparade bezeichne. Mit dieser Übung schulst du, durch das Reiten über die Ecken des Stangenquadrates, dein Auge und du lernst wie du dein Pferd auf gerader Linie an deine Reiterhilfen stellst.
Übung 3 mit dem Stangenquadrat: Das große Kleeblatt
Diese Übung verbindet das Reiten über Stangen mit Handwechseln, geraden und gebogenen Linien. Daher ist sie ideal für die dressurmäßige Arbeit und du musst dein Pferd sowohl gestellt und gebogen reiten als auch geraderichten. Wenn du die ersten beiden Übungen erfolgreich absolviert hast, dann bist du jetzt gut vorbereitet auf das große Kleeblatt.
Du reitest erst einmal ganze Bahn und wechselst dann durch die Länge der Bahn. Die Stangen werden jetzt wieder mittig angeritten und dein Pferd ist geradegerichtet. Danach reitest du halbe Bahn, ohne Handwechsel. Im Vergleich zu Übung 1, als du auf dem Zirkel geritten bist, ist dein Pferd hier über dem Stangenquadrat geradegerichtet. Die Wendungen bei E und B wiederum reitest du in Stellung und Biegung. Danach wechselst du durch die Länge der Bahn und reitest wieder auf der halben Bahn, ohne Handwechsel.
So entsteht ein großes Kleeblatt. Wenn du die Linien dieser Übung noch kleiner reitest, dann wird aus dem großen ein kleines Kleeblatt.
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Das Rückwärtsrichten ist eine ab der Klasse A verlangte Dressurlektion, die schon so manchen Reiter zum Verzweifeln gebracht hat. In den Dressurprüfungen sieht man häufig am Zügel ziehende Reiter und Pferde, die mit weggedrücktem Rücken rückwärts eilen. Ganz nach dem Motto „Schnell, dann ist es vorbei“. Ganz unabhängig von der Disziplin sollte jedes Pferd das Rückwärtsrichten beherrschen, denn auch im Alltag, wie zum Beispiel beim Ausladen eines Pferdes aus dem Pferdeanhänger, muss jeder sein Pferd rückwärts richten können.
Der Sinn vom Rückwärtsrichten
Das Rückwärtsrichten ist eine Dressurlektion, die zur Überprüfung der Durchlässigkeit und des Gehorsams dient. Wenn wir uns die Skala der Ausbildung ins Gedächtnis rufen, dann ist eine zunehmende Durchlässigkeit das oberste Ziel eines jeden Reiters. Das heißt, vereinfacht formuliert, wir möchten ein willig vorwärts gehendes, an den Hilfen stehendes Pferd haben. Außerdem fördert das Rückwärtsrichten die Versammlung, wohlbemerkt den letzten Punkt der Ausbildungsskala, da es beim Rückwärtstreten zu einer stärkeren Hankenbeugung kommt.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären, denn warum sprechen wir beim Rückwärtsrichten eigentlich von Tritten und nicht von Schritten? Das Pferd geht doch im Schritt rückwärts? Im Schritt bewegt sich das Pferd in einem Viertakt: vorne rechts, hinten links, vorne links, hinten rechts. Man sagt auch gleichseitig, aber nicht gleichzeitig. Dies zeigt bereits, dass jeder Schritt des Pferdes einzeln erfolgt. Beim Rückwärtsrichten allerdings sieht das anders aus. Hier tritt das Pferd in einem Zweitakt mit diagonaler Fußfolge rückwärts: vorne links und hinten rechts, vorne rechts und hinten links. Dadurch entstehen die sogenannten Tritte wie beim Trab und hier gilt, gleichzeitig, aber nicht gleichseitig.
Merke: Das Rückwärtsrichten ist ein Zweitakt mit diagonaler Fußfolge und dient zur Überprüfung der Durchlässigkeit.
Traben in der Lösungsphase: Zweitakt mit diagonaler Fußfolge
Die Voraussetzungen für das erfolgreiche Rückwärtsrichten
Was vielleicht einfach aussieht, ist keineswegs einfach zu reiten. Das korrekte Rückwärtsrichten eines Pferdes benötigt vor allem eines: Zeit und Geduld. Das Rückwärtsrichten ist keine Lektion, die mal eben schnell gelernt ist. Wichtigste Voraussetzung für das Rückwärtsrichten ist ein sicheres und geschlossenes Halten sowie ein ruhiges Stehen in konstanter Anlehnung. Oder anders gesagt: Das Pferd muss sicher an den Hilfen des Reiters stehen. Ein Pferd welches bereits beim Stehen unruhig auf der Stelle tritt, wird nur wiederwillig und mit weggedrücktem Rücken rückwärts treten. Solange diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, sollte weiter an der Losgelassenheit gearbeitet werden, bevor es an die Lektion des Rückwärtsrichten geht.
Sobald die Voraussetzungen gegeben sind, können die ersten Tritte rückwärts vom Pferd gefordert werden. Zunächst am besten vom Boden aus, da so zum einen kein störender Reiter mit ins Spiel kommt und zum anderen man besser auf das Pferd einwirken kann. Denn auch wenn das Rückwärtsrichten zu den natürlichen Bewegungen eines Pferdes gehört, so muss es erst einmal verstehen, was von ihm verlangt wird. Wenn das Rückwärtsrichten dann vom Sattel aus gefordert wird, muss der Reiter in der Lage sein, sein Pferd an den Hilfen zu haben, entlastend und dennoch ausbalanciert zu sitzen.
Merke: Ein an den Hilfen stehendes Pferd und ein ausbalanciert sitzender Reiter sind die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Rückwärtsrichten.
Die Hilfengebung des Reiters
Das Rückwärtsrichten ist im Grunde genommen ein Anreiten, nur eben nach hinten. Das bedeutet, der Reiter gibt die gleichen Hilfen wie beim Anreiten. Zunächst schließt er das Pferd durch halbe Paraden vermehrt ein und gewinnt so die Aufmerksamkeit. Halbe Paraden sind keine alleinigen Zügelhilfen, sondern immer das Zusammenspiel von Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen. Es folgt eine beidseitig belastende Gewichtshilfe, das heißt der Reiter sitzt aufrecht im Sattel. Gleichzeitig treibt er mit beiden Schenkeln, als wolle er anreiten.
Wenn das Pferd in Folge der Hilfengebung antreten will, würde man beim Anreiten nun die Zügel nachgeben, also eine nachgebende Zügelhilfe. Hier liegt nun der entscheidende Unterschied in der Hilfengebung. Wenn das Pferd antreten will, dann wird beim Rückwärtsrichten eine aushaltende, anfangs auch kurz annehmende, Zügelhilfe gegeben. So wird das Pferd zum rückwärts treten veranlasst. Der Reiter sitzt nun entlastend und gibt mit der Hand nach, natürlich ohne die Anlehnung aufzugeben. Damit das Pferd auch im Anschluss weiter willig rückwärts tritt und deutlich abfußt, ist ein dosiertes Einwirken in Form von treibenden Schenkel- und Gewichtshilfen sowie verhaltenden und nachgebenden Zügelhilfen notwendig.
Merke: Rückwärtsrichten ist wie Anreiten nur eben nach hinten und mit einer aushaltenden Zügelhilfe.
Und wie beendet der Reiter das Rückwärtsrichten? Er nutzt seine vorwärtstreibenden Schenkel- und Gewichtshilfen. Die Impulse sind nun etwas deutlicher. Tritt das Pferd an, erfolgt direkt eine nachgebende Zügelhilfe und somit wird das Pferd wieder zum vorwärtsgehen veranlasst.
In kleinen Tritten zum Erfolg
Wie oben schon erwähnt, ist es sinnvoll das Rückwärtsrichten zunächst vom Boden aus zu üben. Dabei sollte man Tritt für Tritt vorangehen und stets loben. Ein Pferd muss nicht direkt 3-4 Tritte, wie es in den späteren Dressurprüfungen häufig verlangt wird, rückwärtstreten. Unter dem Sattel gilt genau das gleiche. Sobald das Pferd den ersten Tritt erfolgreich gemacht hat, wird es gelobt. Wie bei vielen anderen Lektionen auch, bringt es nichts am Zügel zu ziehen und das Pferd so in die Rückwärtsbewegung zu bekommen. Eher muss am korrekten Zusammenspiel der treibenden, aushaltenden und nachgebenden Hilfen gearbeitet werden.
Merke: Anfangs immer nur wenige Tritte verlangen und viel loben.
Eine weitere Schwierigkeit beim Rückwärtsrichten ist, dass das Pferd häufig schief wird, weil es mit der Hinterhand ausweicht. Meist liegt das daran, dass der Reiter ungleichmäßig mit seinen Schenkel-, Gewichts- und Zügelhilfen auf das Pferd einwirkt. Schon ein leichtes Einknicken in der Hüfte, führt zu einer einseitigen Gewichtshilfe, auf die das Pferd entsprechend reagiert. Es kann aber auch mit der natürlichen Schiefe des Pferdes zu tun haben und darauf hinweisen, dass das Pferd innerhalb der Ausbildung noch nicht gerade gerichtet ist und das Zusammenspiel der Hilfengebung des Reiter noch nicht übereinstimmt. In diesem Fall kann ein verwahrender Schenkel das seitliche Ausweichen verhindern. Es muss aber der Sitz des Reiters sowie der Ausbildungsstand des Pferdes überprüft werden. Sitzt der Reiter wirklich gerade im Sattel? Ist das Pferd wirklich weit genug ausgebildet um die Lektion Rückwärtsrichten zu lernen? Klappt das Rückwärtsrichten vom Boden aus? Im Zweifel sollte man lieber einen Schritt zurückgehen, als das Pferd zu überfordern.
Merke: Bei Fehlern in erster Linie den eigenen Sitz überprüfen und niemals das Pferd überfordern.
Der Mitteltrab wird in Dressurprüfungen ab der Klasse A** verlangt und ist für viele Reiter die größte Hürde für den Sprung in die Klasse L. Mitteltrab zu reiten, wird ganz gerne mit „schneller“ reiten verwechselt, aber darum geht es überhaupt nicht.
Mitteltrab heißt nicht schneller, sondern raumgreifender
Der Trab eines Pferdes ist eine schwunghafte Bewegung in vier Phasen, im Zweitakt, mit einer Schwebephase, so heißt es in den Richtlinien der FN. Aber was bedeutet das? Ruft man sich den Trab eines Pferdes ins Gedächtnis, dann wird schnell klar, dass es in einem „Tick-Tack“, „Tick-Tack“ Rhythmus, also in einem Zweitakt läuft. Schaut man genauer auf die Beine des Pferdes, wird klar warum man von vier Phasen spricht. Ein trabendes Pferd tritt vorne links und hinten rechts auf, gefolgt von der Schwebephase, danach vorne rechts und hinten links, wieder gefolgt von einer Schwebephase. Insgesamt also vier Phasen. Schaut mal anderen beim Reiten zu und achtet auf die Pferdebeine, dann werdet ihr ganz schnell merken, in welcher Reihenfolge sich die Pferdebeine bewegen. Außerdem werdet ihr Unterschiede in der Schwebephase verschiedener Pferde feststellen. Einige Pferde haben von Natur aus einen sehr schwungvollen Trab und damit eine deutlich sichtbare Schwebephase, andere wiederum nicht.
Innerhalb des Trabs gibt es außerdem verschiedene Stufen und eine davon ist der Mitteltrab. Im Vergleich zum Arbeitstrab, wo die Hinterhufe des Pferdes in die Spur der Vorderhufe fußen, kommt es im Mitteltrab zu einer Rahmenerweiterung. Das bedeutet, die Bewegungen des Pferdes werden größer und erhabener, ohne dass das Pferd eiliger wird. Der Hals des Pferdes wird mehr gedehnt und der Kopf kommt deutlich vor die Senkrechte. Daran sieht man, alles wird etwas größer und dies ist auch der Grund, weshalb man von einer Rahmenerweiterung spricht. Die Hinterhufe treten deutlich über die Spur der Vorderhufe hinaus. Das Pferd drückt sich insgesamt schwungvoll mit den Hinterbeinen vom Boden ab, wodurch die Schwebephase etwas länger wird und die Vorderbeine anfangen nach vorne zu schwingen.
Merke: Beim Mitteltrab wird das Pferd nicht schneller, sondern die Bewegungen werden raumgreifender, schwungvoller und erhabener.
Ohne Schwung und aktive Hinterhand, kein Mitteltrab
Die Ausbildung eines Pferdes richtet sich nach der Skala der Ausbildung, was den meisten wahrscheinlich bekannt ist. An erster Stelle steht der Takt, gefolgt von der Losgelassenheit und der Anlehnung. Erst dann kommt der Schwung, den das Pferd für den korrekten Mitteltrab braucht. Damit wird klar, dass das Pferd einen gewissen Ausbildungsstand haben muss, um überhaupt in der Lage zu sein, den Mitteltrab zeigen zu können.
Das Pferd muss an den Hilfen des Reiters stehen und sich an das Gebiss heran dehnen. Die Hinterhufe werden energisch vom Boden abgedrückt. Dadurch entsteht ein Impuls, der über den Rücken verläuft und in eine Vorwärtsbewegung umgewandelt wird. Man kann sich das in etwa so vorstellen, als würde man aus dem Stand nach oben springen. Geht man im Vergleich dazu, etwas in die Hocke, holt Schwung und drückt sich dann vom Boden ab, dann wird die Bewegung nach oben größer sein. So ist beim Pferd auch. Je mehr Schwung aus der Hinterhand kommt, umso größer und raumgreifender wird die Bewegung.
Nicht nur das Pferd muss einen gewissen Ausbildungsstand erreicht haben, sondern auch der Reiter. Er muss, neben einem sicheren und unabhängigen Sitz, in der Lage sein, sein Pferd an die Hilfen zu stellen und diese präzise zu geben. Nicht umsonst wird der Mitteltrab erst ab Klasse A** verlangt.
Über das Tritte verlängern zum Mitteltrab
Es ist ein Trugschluss zu denken, den Mitteltrab einfach so reiten zu können, denn das wird nicht funktionieren. Wie bei den meisten Lektionen, muss sich der Schwung und damit der Mitteltrab, erst einmal entwickeln.
Doch wie fängt man am besten an?
Zuerst einmal müssen viele Übergänge zwischen den einzelnen Gangarten, aber auch innerhalb einer Gangart geritten werden. Das bedeutet, Schritt-Trab, Trab-Galopp und Schritt-Galopp Übergänge und Zulegen sowie Einfangen innerhalb der einzelnen Gangarten. Durch die Übergänge wird nicht nur das kraftvolle Abfußen aus der Hinterhand gefördert, sondern auch die Versammlung. Das Pferd lernt somit sich selbst zu tragen, Schub aus der Hinterhand zu entwickeln und auf die Hilfengebung des Reiters zu warten.
Tempowechsel im Trab können beispielsweise folgendermaßen geübt werden: An der langen Seite wird für 4-5 Trabtritte zugelegt und das Tempo dann wieder zurückgeführt. Diese Übung fördert zum einen das Zusammenspiel zwischen den halben Paraden und Schenkel- sowie Gewichtshilfen und aktiviert die Hinterhand des Pferdes. Beim Zulegen wird das Pferd durch halbe Paraden zunächst aufmerksam gemacht und dann durch treibende Schenkelhilfen vorwärts geschickt, wobei die Hand leicht vorgeschoben wird, damit sich das Pferd im Hals dehnen kann. Das Zurückführen des Tempos wird wieder mit halben Paraden eingeleitet, man setzt sich schwer hin und die Reiterhand wird langsam zurückgeführt. Die treibenden Schenkelhilfen bleiben natürlich erhalten.
Wichtig ist, immer darauf zu achten, dass das Pferd nicht ins „rennen“ kommt. Es soll eine Rahmenerweiterung bei gleichbleibendem Takt zeigen, aber nicht davon laufen. Genau dies ist der Grund weshalb man immer mit dem Tritte verlängern über kleine Strecken startet, bevor man durch die Diagonale im Mitteltrab reitet. Außerdem sollten diese Übungen nicht zu häufig innerhalb einer Reitstunde geübt werden, da es sehr anstrengend für Pferd und Reiter ist.
Merke: Die Vorstufe des Mitteltrabs ist das Tritte verlängern über kurze Strecken.
Auf der Diagonalen im Mitteltrab
Wenn das Zulegen und Einfangen des Pferdes gut klappt, es an den reiterlichen Hilfen steht und punktgenau reagiert, kann man sich an den Mitteltrab wagen. In den meisten Dressuraufgaben der Klasse A** und L* wird der Mitteltrab durch die Diagonale verlangt. Deswegen nehme ich diese Übung jetzt mal als Beispiel.
Wie reitet man die Lektion?
In der Ecke wird das Pferd mit halben Paraden aufmerksam gemacht. Wichtig ist zu wissen, dass eine halbe Parade eben nicht nur das Eindrehen der Reiterhand ist, sondern ein vermehrtes Einschließen des Pferdes zwischen allen Hilfen, also Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen. Aufgrund der Vorübungen weiß das Pferd, dass jetzt gleich etwas kommt. Es nimmt sich mehr auf und schiebt aus der Hinterhand. In dem Moment, wenn man auf die Diagonale abwendet, wird die Reiterhand bei gleichzeitig treibenden Schenkelhilfen, vorsichtig vorgeschoben, aber nur soweit, dass die Verbindung zum Pferdemaul erhalten bleibt. So geht automatisch die Nase des Pferdes etwas vor, das Pferd dehnt sich im Hals und es kommt zu einer Rahmenerweiterung. Der Reiter muss während des Mitteltrabs ruhig sitzen, mit der Bewegung des Pferdes mitschwingen und in der Hand ruhig bleiben. Die meisten Taktfehler im Mitteltrab, sind auf Reiterfehler, wie beispielsweise ein unruhiger Sitz oder eine störende Hand, zurückzuführen.
Auch hier gilt, dass man das Pferd nicht überfordern sollte. Lieber am Anfang nur eine halbe Diagonale oder eine halbe lange Seite im Mitteltrab reiten und das Pferd dann wieder abfangen, bevor es ins Laufen kommt. Weniger ist oft mehr!
Merke: Im Mitteltrab muss der Reiter die Hand leicht vorschieben sowie ruhig und ausbalanciert sitzen.
Hilfreich sind auch Stangen
Ich persönlich arbeite auch sehr gerne mit Stangen um die Schubkraft aus der Hinterhand und somit den Mitteltrab zu fördern. Das wichtigste bei der Stangenarbeit ist, dass die Abstände stimmen, denn sonst kann mehr Schaden als Nutzen angerichtet werden. Normale Trabstangen haben einen Abstand von 1,20 bis 1,40 m. Um den Mitteltrab zu üben, können normale Trabstangen mit der Zeit etwas auseinandergeschoben werden. Aber auch hier gilt, das Pferd soll nicht ins rennen kommen, sondern die größeren Abstände, über größere Tritte, also eine Rahmenerweiterung, ausgleichen. Anfangs sind zwei Trabstangen völlig ausreichend, später können es auch mehr sein.
Auf der Abbildung seht ihr eine Übung, die ich mit Keks vor ein paar Wochen geritten bin, wobei ich aber ganz klar dazu sagen muss, dass dies keine Anfängerübung ist, denn hier erfolgt ein sehr schneller Wechsel zwischen Mitteltrab und Versammlung.
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