Noch etwas in eigener Sache: Die folgenden Blogbeiträge über das Reiten in der Schwangerschaft und die Zeit danach mit Baby, sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und keine allgemeingültigen Empfehlungen. Ich will mit meinen Beiträgen weder zum Reiten in der Schwangerschaft animieren noch davon abraten. Man muss immer bedenken, dass jede Schwangerschaft anders verläuft, dass jede Frau und auch jedes Pferd anders sind. Schlussendlich muss jede Frau selbst entscheiden, was gut für sie ist und was nicht.
Schwangerschaftsupdate einer Reiterin
Das zweite Trimester war unglaublich spannend, was die Schwangerschaft betraf und zugleich ernüchternd, was meinen geliebten Platz im Sattel betraf. Aber der Reihe nach! Die ersten Wochen des zweiten Schwangerschaftsabschnittes verliefen gut. Ich ritt den Dressurunterricht mit, legte viel Herzblut in die Betreuung meiner Springgruppe, da ich so indirekt und wenigstens vom Kopf her im Springtraining bleiben konnte und genoss den ein oder anderen Winterausritt.
In der 21. SSW stand bei uns der zweite große Ultraschall auf dem Programm. Rückblickend muss ich sagen, dass dies fast mein persönliches Highlight der gesamten Schwangerschaft war. Ich lag auf der Liege während meine Ärztin uns Füßchen, Köpfchen, Ärmchen und Beinchen unseres Babys zeigte. Faszinierend und gleichzeitig irgendwie unwirklich, dass dieses kleine Wesen in meinem Bauch mal ein richtiger Mensch werden soll. Da hat sich die Natur schon etwas Spannendes einfallen lassen. Bei diesem Termin bestätigte uns meine Ärztin auch nochmal endgültig, dass wir ein kleines Mädchen erwarten. Oder eine Amazone, wie unser Stallbesitzer zu sagen pflegte.
Um auch wieder ein paar Zahlen zu nennen: Am Ende des zweiten Trimesters, also in der 27. SSW ist das Baby immerhin schon etwa 32 cm groß und wiegt 900 g. Ab der 28. SSW hätte das Baby im Falle einer Frühgeburt mit intensivmedizinischer Betreuung bereits ganz gute Überlebenschancen. Ich selbst nahm in dieser Zeit weitere 7 kg zu und begründete die Zunahme mit dem Osterfest.
Anfang 2. Trimester: Fotoshooting mit dem RidersDeal Rudi im Rahmen einer Zusammenarbeit
Ein Mädchen also
In dieser Zeit erfuhren wir, wie bereits gesagt, dass wir ein Mädchen bekommen. Bereits sehr früh waren wir uns bezüglich des Namens einig. Wir wollten gerne etwas fernab der aktuellen „Modenamen“ und sie sollte nach jemandem benannt sein. Ich selber heiße einfach nur Claudia, nach nichts und niemandem, während hingegen Björn seinen Namen nach dem Tennisspieler Björn Borg trägt. Unsere Tochter wird nun einen für uns wunderschönen Namen tragen, den es nicht allzu oft gibt und nach einer Sportlerin benannt sein. Wir haben es hier, wie die meisten werdenden Eltern gehandhabt, und den Namen bis zur Geburt nicht verraten.
Es wird also ein Mädchen. Eine Reiterin? Wer weiß das schon! Natürlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das nicht toll fände. Aber man kann es nicht erzwingen und das werde ich auch nie tun. Allerdings lässt sich nicht verleugnen, dass meine Tochter zwangsläufig mit Pferden aufwachsen wird. Gerade in der ersten Zeit wird sie kaum eine andere Wahl haben, als im Stall dabei zu sein. Was daraus dann wird und ob sie in die Fußstapfen ihrer Mama treten mag und auch Interesse an Pferden und dem Reiten entwickelt, wird sich zeigen. Sollte dem so sein, werde ich das natürlich fördern, so wie ich aber auch jede andere Sportart unterstützen würde.
Ende 2. Trimester: Reiterin loading…
Aus meiner wöchentlichen Dressurstunde wird Beritt
Bis Ostern, also bis zur 24. SSW, nahm ich am wöchentlichen Dressurunterricht teil. Ich hatte keinerlei Beschwerden und konnte, inklusive Aussitzen, alles reiten. Über Ostern waren wir im Urlaub und unmittelbar danach stand unser Umzug an. So kam es, dass ich fast 3 Wochen nur sporadisch im Sattel saß, was tatsächlich dazu führte, dass ich mich danach schwertat. Reiten an sich war kein Problem, aber ich kam in der Dressur an meine Grenzen. Im Aussitzen fehlte mir immer mehr die Körperspannung um in die Bewegung einzugehen. Die einfachen Galoppwechsel gelangen nicht mehr, weil mir der Impuls für das letzte tiefe Einsitzen fehlte. Ich merkte wie mir so nach und nach immer mehr die Bauchmuskulatur verloren ging und meine Bewegungsabläufe immer schwammiger wurden.
Eines Abends fuhr ich völlig deprimiert nach Hause. Neben dem Springen, was ich nun seit 4 Monaten nicht mehr tat, war nun der Zeitpunkt gekommen, auch von der Dressur Abschied zu nehmen. Zumindest vom richtigen Training und vom Lektionen reiten. Für einen Moment machte mich das unglaublich traurig. Natürlich freute ich mich auf unser Baby, aber Gedanke, die nächsten 4 Monate keine Dressur mehr zu reiten und das alles noch schlimmer wird, machte mich einfach traurig. Ich sprach mit meiner Trainerin und Keks sollte von nun an einmal wöchentlich in den Beritt gehen, während ich selber das Spiel- und Spaßprogramm übernahm. Einerseits wollte ich Keks „in Schuss“ halten und andererseits musste ich einfach akzeptieren, dass dieser Sommer anders werden wird.
Das dauerte zum Glück nicht lange und insgeheim schallte ich mich selbst, überhaupt so gedacht zu haben. Ich war traurig, weil ich ein paar Monate lang nicht richtig Dressur reiten konnte? Nicht springen konnte? Wie doof ist das? Andere Schwangere können aus verschiedensten Gründen gar nicht mehr reiten! Und ich? Ich saß nach wie vor mehrfach pro Woche im Sattel und ritt. Schritt, Trab, Galopp. Wenn auch keine L Lektionen, aber ich konnte reiten! Und nicht nur das, denn ich machte nach wie vor alles selbst im Stall: Hufschmied, Misten, Putzen, Satteln. Das hält fit, betonte ich immer wieder und lies mich keineswegs von meinem wachsenden Bauch beirren.
Wenn das Pferdemädchen schwanger ist, dann raucht der Kopf. Denn uns Pferdemädchen beschäftigen andere Fragen. Wie lange kann ich noch reiten? Wie trainiere ich mein Pferd wieder an? Wann darf ich nach der Geburt wieder reiten? Wer kümmert sich rund um die Geburt um mein Pferd? Welcher Kinderwagen ist stalltauglich? Wie manage ich Baby und Pferd?
Zugegebenermaßen sind die Ausdrücke SSW und Trimester für die meisten Schwangeren sicher ein Begriff, allerdings wohl für die wenigsten Reiterinnen oder Reiterinnen, die gerade erfahren haben, dass sie schwanger sind. Deswegen eine kurze Erklärung: SSW steht für Schwangerschaftswoche. Gezählt wird von der letzten Periode bis hin zum Entbindungstermin, was insgesamt 40 Wochen sind. Das bedeutet es gibt 40 Schwangerschaftswochen (40 SSW). Kurz nachgerechnet wird deutlich, dass man eigentlich nicht 9 Monate schwanger ist, sondern 10. Die Schwangerschaftswochen wiederum können in Trimester (3 Teile) unterteilt werden. Da sich 40 Wochen aber schlecht durch 3 teilen lassen, schwanken hier die Angaben. Ich habe mich bei meinen benannten Trimestern an den Angaben aus meinem Babybuch orientiert.
Noch etwas in eigener Sache: Die folgenden Blogbeiträge über das Reiten in der Schwangerschaft und die Zeit danach mit Baby, sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und keine allgemeingültigen Empfehlungen. Ich will mit meinen Beiträgen weder zum Reiten in der Schwangerschaft animieren noch davon abraten. Man muss immer bedenken, dass jede Schwangerschaft anders verläuft, dass jede Frau und auch jedes Pferd anders sind. Schlussendlich muss jede Frau selbst entscheiden, was gut für sie ist und was nicht.
Schwangerschaftsupdate einer Reiterin
Morgenübelkeit und Müdigkeit sind wohl die klassischsten Wehwehchen im ersten Schwangerschaftsdrittel. Ich kämpfte ebenfalls mit Beidem, wobei die Müdigkeit aber deutlich schlimmer war. Allerdings war damals auch Winter und das ist ohnehin nicht so meine Jahreszeit. Zu dunkel. Zu kalt. Zu feucht. Während sich meine Motivation bis Weihnachten noch ganz gut hielt, fiel ich im Januar mehr oder weniger in den Winterblues, der in Hinsicht auf die Vorjahre, bei mir nicht schwangerschaftsbedingt, sondern völlig normal war. Ich habe jeden Winter eine Phase der Lustlosigkeit. Immer nur im Dunklen im Stall, immer in der Halle reiten, immer ist es kalt. Das macht keinen Spaß. Ich wünschte mir den Frühling.
Das erste Trimester ging bei mir von Anfang November bis Ende Januar, wobei ich allerdings bis kurz vor Weihnachten nicht einmal wusste, dass ich schwanger war. Im ersten Trimester wächst der Wurm von einem Zellhaufen bis auf etwa 5 cm heran und der Fötus wiegt am Ende etwa 20 Gramm – er ist also so schwer wie ein Brief. In dieser Zeit nimmt man eigentlich nicht viel zu. Bei mir war natürlich alles anderes. Der Gedanke für Zwei zu Essen war genial, außerdem stand Weihnachten vor der Tür und ich langte richtig zu. Ich nahm in den ersten 13 SSW knapp 7 kg zu, was dazu führte, dass ich zum Ende des ersten Trimesters den Knopf einer Reithose sprengte und zwei weitere gingen gar nicht mehr zu. Zugleich erinnerte ich mich an die Umstandsreithosen, die ich mal auf der Spoga (Reitsport Fachmesse, auf der Unternehmen ihre neuen Produkte präsentieren) gesehen hatte. So eine brauchte ich. Jetzt. Sofort.
Ich hatte mich damals für die Umstandsreithose von Happy Riding Mummy entschieden und auch hier darüber berichtet – leider scheint es das Unternehmen nicht mehr zu geben.
Reiten ohne Einschränkungen
Das erste Trimester fühlte sich etwas unwirklich an. Schwanger? Ich? Neeee, kann gar nicht sein. Natürlich wusste ich anhand von Ultraschallbildern, dass da ein kleiner Wurm in mir wuchs, aber trotzdem war das alles zu abstrakt für mich. Im Gegensatz zu vielen anderen Erfahrungsberichten, fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt weder als werdende Mami, noch war der Zellhaufen in meinem Bauch mein Heiligtum. Salopp gesagt: Ich achtete zwar vermehrt darauf was ich aß, lebte mein Leben aber normal weiter und fragte mich immer wieder, ob ich einfach nur die „Kirche im Dorf“ ließ oder ob ich alles zu easy sehe. Ich entschied mich für Ersteres und das war auch gut so.
Bereits lange vor der Schwangerschaft hatte ich mit Björn über das Reiten während einer Schwangerschaft gesprochen und wir waren uns beide einig: Auf dem Pferderücken bin ich zu Hause, auf dem Pferderücken bin ich glücklich und aus unserer Sicht sprach nichts gegen das Reiten, so lange es dem Wurm gut ging und ich keine Beschwerden hatte. Das war, bis auf meinen bereits erwähnten Winterblues, im ersten Trimester nicht der Fall und ich ritt ganz normal. Dressur, Springen und ins Gelände. Ja, Springen. Das mag der ein oder andere als verantwortungslos ansehen, aber schlussendlich ist es meine Entscheidung. Ich bin in der Zeit ausschließlich Standardsituationen gesprungen, keine unbekannten Höhen und auch keine sonstigen Experimente. Mein endgültiger Abschied vom Springen war der „Sprung ins neue Jahr“ am 31.12.2017. Damals war ich in der 11. Woche.
Dressur ritt ich ganz normal weiter. Für die Winterarbeit hatte ich mir drei Dinge vorgenommen: Die Trabarbeit mit Mitteltrab und versammelten Trab verbessern, die einfachen Galoppwechsel perfektionieren und Keks und mich an die Kandare gewöhnen. Das waren dann auch exakt die Sachen, an denen ich weiterarbeitete. Ja, ich ritt auch weiter im Unterricht mit, besprach aber schon frühzeitig einen möglichen Beritt mit meiner Trainerin, wenn ich irgendwann nicht mehr konnte.
Sinnvolle Broschüren, ein gutes Buch und kein Google
Habt ihr Google benutzt und seid auf diesen Blogbeitrag gekommen? Dann geht am besten schnell wieder, denn Google ist wahres Gift während einer Schwangerschaft. Man liest unendlich viele verschiedene Sachen, die Meinungen und Erfahrungsberichte dutzender Mütter und am Ende ist man keineswegs genauso schlau wie vorher, sondern total verunsichert. Außerdem kann es im Internet und gerade bei Bloggern nie genug Drama geben und deswegen liest man leider viel häufiger die schrecklichen Dinge, als von den 95% der Schwangerschaften und Geburten, wo alles problemlos verlief. Logisch – alles andere wäre ja auch langweilig.
Ein Beispiel gefällig? Googelt mal „Schwangerschaftsstreifen“ und geht auf die Bildergebnisse. Bei den dort abgebildeten Bildern würde keine Frau jemals schwanger werden, geschweige denn ihren Bauch nach einer Schwangerschaft noch im Bikini zeigen. Es mag sicher Frauen geben, die schlimme Schwangerschaftsstreifen davontragen, aber das ist nicht die Mehrheit, so wie es in der Google Bildersuche vermittelt wird. In meinen Blogbeiträgen über die Schwangerschaft, kann ich kein Drama bieten. Sorry. Meine Schwangerschaft verlief völlig komplikationslos – der wachsende Bauch, der gegen Ende für schlaflose Nächte sorgte, zu stark erhöhten Toilettenbesuchen führte und aus dem Schuhe zu binden eine Odyssee machte, ist keineswegs ein Drama, sondern völlig normal.
Natürlich habe ich gerade am Anfang der Schwangerschaft diverse Dinge nachlesen müssen, schließlich war ich das erste Mal schwanger. Weiterempfehlen kann ich die kostenfreien Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), beispielsweise „Rundum – Schwangerschaft und Geburt“. Die BZgA hat auch einige Broschüren für die werdenden Papis, was ich richtig klasse finde, denn für meinen Geschmack geht es viel zu oft um die werdenden Mamis. Dabei sind die Papis doch mindestens genauso wichtig. Außerdem habe ich ein sehr schönes und gutes Buch geschenkt bekommen, welches ich weiterempfehlen kann: „Das Mami Buch“*. Zum einen behandelt es die Zeit der Schwangerschaft mit wirklich sinnvollen Tipps und Anregungen und zum anderen wird auch die Zeit nach der Geburt und das Leben mit Baby ausgiebig dargestellt. Und ganz nebenbei wird bei dem Thema Sport unter anderem das Reiten angesprochen: „Wer vorher schon geritten ist, kann dies auch weiterhin tun – bitte aber immer die Verletzungsgefahr durch Stürze bedenken.“
Wenn das Pferdemädchen schwanger ist, dann raucht der Kopf. Denn uns Pferdemädchen beschäftigen andere Fragen. Wie lange kann ich noch reiten? Wie trainiere ich mein Pferd wieder an? Wann darf ich nach der Geburt wieder reiten? Wer kümmert sich rund um die Geburt um mein Pferd? Welcher Kinderwagen ist stalltauglich? Wie manage ich Baby und Pferd?
* Bei diesem Link handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Das bedeutet, dass ich eine Provision erhalte, wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst. Für dich entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten. Die Auswahl der Produkte und Empfehlungen erfolgt unabhängig, und ich teile nur Dinge, von denen ich selbst überzeugt bin. Vielen Dank, wenn du über meinen Link kaufst und mich so unterstützt!
Knapp vier Wochen ist das neue Jahr alt. Mit dem Jahreswechsel war klar: 2018 wird sich alles ändern. Komplett. Unsere Hofsuche liegt auf Eis, stattdessen ziehen wir demnächst um, in eine Doppelhaushälfte zur Miete. Etwas wehleidig habe ich meinen Springkurs bei Alois Pollmann-Schweckhorst abgesagt, stattdessen einen Gemeinschaftskurs mit Björn gebucht. Seit dem Jahreswechsel hat die Vernunft gesiegt und ich springe nicht mehr, stattdessen wird Keks nun Stangen- und Cavalettiprofi. Die Turniersaison 2018 fällt für mich aus und wir werden stattdessen den Sommer genießen und viel Blödsinn machen. Ab Juni werde ich mein geliebtes Auto abgeben müssen und dafür ein anderes vierrädriges Gefährt bekommen.
Na, jetzt ist alles klar, oder?
Next Generation started!
Seit 15 Wochen reiten wir nämlich zu zweit auf Keks. Ein kleiner Wurm ist im Anmarsch und auch wenn ich anfangs etwas schockiert war, Mami zu werden, so ist die Vorfreude mittlerweile riesig. Im Sommer werden wir dann plötzlich zu fünft sein: Mami Claudi, Papi Björn, Onkel Keksi, Opi Mailo und ein kleiner Wurm.
Reiten mit Wurm an Bord
Die Frage nach dem Reiten während einer Schwangerschaft, haben Björn und ich schon vor vielen Jahren besprochen. Wir sind uns einig. Auf dem Pferderücken bin ich zu Hause, auf dem Pferderücken bin ich glücklich. Björn sagt: „Ist die werdende Mami glücklich, dann ist es auch das Baby.“ Der Reitsport ist mein Leben und für mich ist klar, so lange ich kann, werde ich im Sattel sitzen. Aktuell habe ich keinerlei Probleme oder Beschwerden und reite ganz normal, wie auch schon ohne Wurm. Ok, vor dem Aussitzen drücke ich mich jetzt noch mehr, aber immerhin habe ich gerade eine super Begründung, warum ich das jetzt nicht mehr kann.
Bis zum Jahreswechsel bin ich auch noch gesprungen. Purer Leichtsinn? Vielleicht. Schlussendlich ist es aber meine Entscheidung gewesen und ich muss sagen, nach alldem, was ich im Springen mit Keks durch habe, kann ich ihn in jeder Situation einschätzen. Ich weiß ganz genau wie er tickt und wenn etwas nicht passt. Gerade seit dem ich wusste, dass ich nicht mehr alleine im Sattel sitze, haben wir mehr oder weniger Standards trainiert. Seit dem Jahreswechsel ist mit dem Springen nun aber endgültig Schluss. Und wer hätte gedacht, dass ich das jemals sagen werde, aber, ich vermisse es jetzt schon! Fliegen ohne Flügel mit meinem ganz persönlichen Pferdeengel.
Natürlich bleibt am Ende ein gewisses Risiko
Selbst wenn ich nun nicht mehr springe, bleibt natürlich ein gewisses Risiko. Das Problem ist ja nicht das Reiten an sich, sondern ein Sturz, der schwerwiegende Konsequenzen haben kann. Ich bin mir dem Risiko sehr wohl bewusst, aber irgendwo muss man auch die Kirche im Dorf lassen. Ich bin die letzten 5 Jahre exakt dreimal von Keks gefallen und jedes Mal beim Springen in „Nicht-Standard“ Situationen. Das Risiko beim Reiten ist für mich sehr gut einschätzbar. Das sieht in manchen Alltagssituationen deutlich anders aus. Durch meinen Job sitze ich täglich mehrere Stunden im Auto und bin auf der Autobahn unterwegs. Das Risiko, dass hier etwas passiert ist aus meiner Sicht mindestens genauso groß, aber für mich leider überhaupt nicht einschätzbar. Ich kann Autofahren, aber können es die anderen auch? Halten sich die LKW Fahrer an ihre Pausen? Sind vielleicht Autofahrer unterwegs, die übermüdet sind? Nebenbei telefonieren?
Und bloß nicht zur Dramaqueen werden
Wenn man ein Baby bekommt, dann wird man von vielen Seiten beratschlagt. Über alles, was gut ist, aber vor allem über die Dinge, die man jetzt nicht mehr darf und die schlecht sind. Ganz ehrlich? Ich bilde mir meine eigene Meinung. Ja, ich esse keinen rohen Fisch mehr, verzichte auf Rohmilchkäse und wasche neuerdings den Apfel, bevor ich hineinbeiße. Nein, ich frage nicht bei jedem Eis, ob rohe Eier drin sind, sondern lasse es mir einfach schmecken. Genauso trinke ich ein Glas Cola oder Spezi, wenn ich Lust darauf habe oder esse etwas Süßes. Aber eines muss ich an dieser Stelle sagen, meine Fast Food geprägte Ernährung ist viel gesünder geworden, seit die Anwesenheit des Wurms bekannt ist. Das hat doch etwas Gutes!
Ich hebe auch nach wie vor den Hund ins Auto, trage die Einkaufstüten und erledige die Stallarbeit. Es gibt Ratgeber, die sagen, dass man als Schwangere nicht mehr als 5 kg heben sollte. Wie soll das denn realisierbar sein? Mir ist schon klar, dass ich irgendwann, in ein paar Monaten, nicht mehr so locker flockig den Schubkarren vor mich her schieben werde oder den Hund ins Auto hebe, aber so lange es geht, mache ich es.
Ich bin schwanger. Nicht krank. Ich werde mein Leben mit Wurm an Bord weiterhin in vollen Zügen genießen, denn, ist die Mami glücklich, dann ist es auch das Baby.
Wenn das Pferdemädchen schwanger ist, dann raucht der Kopf. Denn uns Pferdemädchen beschäftigen andere Fragen. Wie lange kann ich noch reiten? Wie trainiere ich mein Pferd wieder an? Wann darf ich nach der Geburt wieder reiten? Wer kümmert sich rund um die Geburt um mein Pferd? Welcher Kinderwagen ist stalltauglich? Wie manage ich Baby und Pferd?
Wirft man einen Blick auf die Turnierplätze wird deutlich, dass es unzählige Formen von Springprüfungen mit unterschiedlichen Anforderungen gibt. Da wird es schnell schwierig den Überblick zu behalten. Noch schlimmer wird es dann, wenn man selber eine Springprüfung nennen möchte und in der Ausschreibung eines Turniers lange Auflistungen von Springen findet. Um euch bei der Masse an Springprüfungen einen besseren Überblick zu verschaffen, werde ich euch nun einige Prüfungen erklären.
Die unterschiedlichen Klassen im Springen
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass die Springen in verschiedene Klassen eingeteilt sind. Diese reichen von einfachen Wettbewerben bis hin zum S-Springen. Hauptsächlich verändert sich die maximale Höhe von Klasse zu Klasse, die Sprungweite und die Anzahl der Hindernisse, sowie die Schwierigkeit der Anreitewege.
Wettbewerbe, wie beispielsweise Springreiterwettbewerbe
E-Springen mit einer maximalen Höhe von 0,90 m
A*-Springen: maximale Höhe von 1 m
A**-Springen: maximale Höhe 1,10 m
L-Springen: maximale Höhe 1,20 m
M*-Springen: maximale Höhe 1,30 m
M**-Springen: maximale Höhe 1,40 m
S*-Springen: maximale Höhe 1,45 m
S**-Springen: maximale Höhe 1,50 m
S***-Springen maximale Höhe 1,60 m
S****-Springen: maximale Höhe 1,60
Die verschiedenen Springprüfungen
Stilspringprüfung (mit Standardanforderungen):
In einer Stilspringprüfung wird die Leistung des Reiters mit einer Wertnote bewertet. Die Richter bewerten das Absolvieren des Parcours und achten dabei besonders auf den Sitz und die Einwirkung des Reiters. Ein Hindernisfehler wird von der Wertnote abgezogen.
Springprüfungen:
Eine Springprüfung wird nach Fehler und Zeit bewertet. Der Reiter, der den Parcours am schnellsten und mit den wenigsten Fehlern absolviert hat, gewinnt die Prüfung.
Springprüfung mit Stilwertung:
In einer Springprüfung mit Stilwertung wird der Ritt ebenfalls mit einer Wertnote bewertet. Die Rangierung in der Siegerehrung erfolgt nach Fehlern und Zeit. Haben mehrere Reiter dieselbe Anzahl an Strafpunkten entscheidet die bessere Wertnote.
Zeitspringprüfung:
In einer Zeitspringprüfung werden die Teilnehmer nach der Zeit platziert. Fehler werden in Form von Strafsekunden zur benötigten Zeit hinzuaddiert.
Springprüfung mit Idealzeit:
In einer Springprüfung mit Idealzeit berechnet der Parcourschef die ideale Zeit bei optimalem Tempo für den Parcours. Ziel in dieser Prüfung ist es, möglichst nah an die Idealzeit heranzureiten, ohne dabei einen Hindernisfehler zu machen. Der Reiter, der am nächsten an die Idealzeit kommt und fehlerfrei bleibt, gewinnt. Für eine Abweichung von mehr als 2 Sekunden gibt es Strafpunkte.
Springprüfung mit Stechen:
In einer Springprüfung mit Stechen reiten im ersten Umlauf alle Teilnehmer einen Parcours nach Fehlern und Zeit. Alle Reiter, die in diesem Umlauf fehlerfrei bleiben, reiten einen zweiten verkürzten Stechparcours. Das Paar, das den Stechparcours am schnellsten und fehlerfrei absolviert, gewinnt. Somit erfolgt eine Rangierung nach Fehlern und Zeit.
Springprüfung mit Siegerrunde:
Eine Springprüfung mit Siegerrunde besteht ebenfalls aus zwei Umläufen nach Fehlern und Zeit. Die Reiter, die nach dem Umlauf mit ihrem Ergebnis im zu platzierenden Drittel wären, reiten einen zweiten Umlauf, der für die anschließende Platzierung nach Fehlern und Zeit entscheidend ist.
Zwei-Phasen-Springprüfung:
Eine Zwei-Phasen-Springprüfung ist ähnlich wie eine Springprüfung mit Stechen. Allerdings wird das „Stechen“ direkt im Anschluss zum regulären Parcours geritten. Das bedeutet, dass der Parcours in zwei Teile unterteilt ist. Wer den ersten Teil fehlerfrei überwindet, darf direkt den zweiten Teil weiterreiten. Eine Platzierung erfolgt auch hier nach Fehlern und Zeit.
Mannschaftsspringprüfung:
Eine Mannschaft besteht aus 3 bis 4 Teilnehmern, von denen die drei besten Ergebnisse zusammenaddiert werden. Die Mannschaft mit dem besten Ergebnis nach Fehlern und Zeit gewinnt diese Prüfung.
Stafettenspringen:
Eine Stafette besteht aus zwei Reitern, die nacheinander einen Parcours überwinden müssen. Nachdem der erste Reiter den Parcours überwunden hat, übergibt er die Stafette, eine Gerte, an den zweiten Reiter. Beide Ergebnisse der Fehler und Zeit werden zusammengerechnet und sind ausschlaggebend für die Platzierung.
Punktespringprüfung mit Joker:
In einer Punktespringprüfung werden für das fehlerfreie Überwinden eines Hindernisses Punkte vergeben. Für den ersten Sprung gibt es einen Punkt, für den zweiten Sprung zwei Punkte usw. Als letzten Sprung kann ein Joker gewählt werden, dieser ist in der Regel schwieriger als der reguläre letzte Sprung und zählt deswegen die doppelte Punktzahl. Es wird nach der Punktzahl und der benötigten Zeit platziert.
Glücksspringprüfung:
In einer Glücksspringprüfung bekommt der Reiter 60 Sekunden Zeit den Parcours so oft wie möglich zu überwinden. Für jedes fehlerfrei überwundene Hindernis gibt es zwei Punkte. Wenn die Zeit um ist, läuten die Richter den Ritt ab und der Reiter muss das nächste Hindernis noch überwinden, danach wird die Zeit gestoppt. Eine Platzierung erfolgt nach der Punktzahl und der benötigten Zeit.
Mächtigkeitsspringen / Barrierenspringen:
In einem Mächtigkeitsspringen wird eine Mauer immer höher gebaut. Diese Mauer muss von den Teilnehmern fehlerfrei überwunden werden, damit sie in der nächsten Runde zugelassen werden. Ein Barrierenspringen erfolgt nach demselben Prinzip, nur mit einer Reihe aus Steilsprüngen, von denen der letzte von Runde zu Runde höher gebaut wird. Hat der Reiter einen Fehler, darf er in der nächsten Runde nicht mehr teilnehmen. Der Teilnehmer, der fehlerfrei das höchste Hindernis überwunden hat, gewinnt die Prüfung. Somit erfolgt eine Platzierung nach Erreichen der Runden und Fehler.
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